Neue Schutzhülle für den Tschernobyl-Reaktor

Deutsches Unternehmen liefert Edelstahl-Schutzhülle

Neue Schutzhülle für den Tschernobyl-Reaktor

Die Bauarbeiten für die neue Schutzhülle in Tschernobyl schreiten voran. (Bildquelle: @Kalzip)

Was geschah am 26. April 1986? Wer alt genug ist, erinnert sich sofort an den Tag, als im ukrainischen Tschernobyl der Reaktor explodierte und der radioaktive Fallout sich über die gesamte nördliche Halbkugel verteilte. Die Nuklearkatastrophe hat die ukrainische Region um das Atomkraftwerk weiträumig radioaktiv verstrahlt und unbewohnbar gemacht. Auf der siebenstufigen Internationalen Bewertungsskala für nukleare und radiologische Ereignisse wird Tschernobyl als erstes Ereignis überhaupt als „katastrophaler Unfall“ eingestuft. Am 26. April 2015 jährt sich der Tag der Katastrophe zum 29. Mal.

Das Jahrhundertprojekt
Vor drei Jahren, am 26. April 2012, haben die Bauarbeiten für eine neue Schutzhülle begonnen. Die neue Hightech-Ummantelung besteht aus einer Innen- und einer Außen-schale und ist auf eine Lebensdauer von 100 Jahren ausgelegt. Die 29.000 Tonnen schwere Stahlschutzhülle soll sich bogenförmig über den zerstörten Reaktorblock und den alten Betonsarkophag spannen. Mit 257 Meter Breite, 150 Meter Länge und 109 Meter Höhe wird es die größte bewegliche Halle der Welt sein. Die Fertigstellung des Shelters ist für 2017 vorgesehen. Danach erfolgen das hermetische Verschließen und die Inbetriebnahme der großen Pumpern, die zwischen der inneren und äußeren Schale einen permanenten Überdruck erzeugen. Dieser Überdruck soll verhindern, dass kontaminierte Partikel in die Konstruktion und die Umgebung entweichen können. Erst dann kann mit einem Start der Rückbauarbeiten gerechnet werden.

Gebäudehülle kommt aus Koblenz
Als einziges deutsches Unternehmen ist Kalzip Home am Tschernobyl Projekt direkt beteiligt. Der in Koblenz ansässige, international tätige Hersteller von Gebäudehüllen aus Metall, hat den Zuschlag für die 86.000 m² große Metallhülle aus Edelstahl bekommen. Für die äußere Hülle kommt das bewährte Kalzip Stehfalzsystem zum Einsatz. Für die innere Hülle wird, ebenfalls aus Edelstahl, ein Paneelsystem verwendet. Die Profile und Paneele werden auf mobilen Produktionseinheiten direkt vor Ort hergestellt und verarbeitet.
Wegen der Komplexität des Projektes hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Verzögerungen gegeben. Die geplante Fertigstellung verschiebt sich von Ende 2015 auf voraussichtlich 2017. Die veranschlagten Kosten belaufen sich aktuell auf mehr als 1,5 Milliarden Euro, mit steigender Tendenz. Ein drohender Baustopp Ende 2014 konnte durch eine Zwischenfinanzierung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) verhindert werden. Finanziert wird das Projekt durch verschiedene Geberländer, die Hauptlast des „Chernobyl Shelter Fund (CSF)“ tragen die G7 Staaten und die EU. Das Ziel des international geförderten Vorhabens ist es, den Standort Tschernobyl in einen ökologisch sicheren Zustand zu überführen.

Über Kalzip
Kalzip, das weltweit führende Stehfalzsystem für Dachdeckungen und Fassadenbekleidungen aus Aluminium, wurde 1968 auf dem Markt eingeführt. Seitdem wurden weltweit über 100 Millionen Quadratmeter Kalzip Profiltafeln verlegt. Kalzip ist innerhalb der Tata Steel Europe eine eigenständige Business Unit und Teil des Sektors Building Envelope. Die hergestellten Bausysteme werden unter dem weltweit registrierten Warenzeichen Kalzip vermarktet. Mit seinen produzierenden Standorten in Deutschland, Großbri-tannien, China, Singapur und den Vereinigten Staaten (USA) sowie über 25 Verkaufs-/ Beratungsbüros und Repräsentanzen ist Kalzip in allen Erdteilen vertreten. Tata Steel Europe ist der zweitgrößte Stahlhersteller in Europa und ein Unternehmen der weltweit operierenden Tata Group.

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