Schwere Kindheit

Mit dem Alter steigen die Gewichtsprobleme

Schwere Kindheit

Grafik: komm-in-schwung.de (No. 5613)

sup.- Rund 1,8 Mio. Kinder und Jugendliche in Deutschland, das entspricht ca. 15 Prozent, sind laut der KIGGS-Studie übergewichtig. Bereits als fettleibig (adipös) müssen von ihnen 750.000 Kids (6,3 Prozent) eingestuft werden. Im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahren hat sich der Anteil der dicken Kinder damit um etwa 50 Prozent erhöht. Dabei offenbart sich ein eindeutiger Trend: Je älter Kinder werden, desto häufiger überschreiten sie die Grenzen des Normalgewichts. Während in der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen neun Prozent übergewichtig und davon 2,9 Prozent fettleibig sind, liegt der entsprechende Anteil bei den Sieben- bis 14-Jährigen bei 15 bzw. 6,4 Prozent, bei den 15- bis 17-Jährigen sogar bei 17 bzw. 8,5 Prozent.

Studien weisen darauf hin, dass sich in den letzten Jahren weniger die Kalorienaufnahme, sondern vielmehr der Kalorienverbrauch ungünstig verändert hat. Der Bewegungsmangel, der zu einer gestörten Energiebalance führt, steigt mit dem Alter der Kinder. Mit dem Eintritt in die Schule nehmen die Sitzzeiten bei den Kids sowohl in der Penne als auch in der Freizeit zu, parallel hierzu sinkt das körperlich aktive Bewegungsniveau kontinuierlich. Dabei zeigt sich, dass Kinder mit Migrationshintergrund und solche aus einem niedrigen sozioökonomischen Umfeld insgesamt häufiger vor allem von schwerem Übergewicht betroffen sind als Gleichaltrige mit anderen Voraussetzungen. „Eltern mit geringem Bildungshintergrund ist möglicherweise weniger bewusst, wie wichtig sportlich-spielerische Aktivität im Kindesalter tatsächlich ist“, vermutet die Sportwissenschaftlerin Kristin Manz (Deutsche Sporthochschule Köln), die für das Robert Koch-Institut die Studie analysiert hat.

Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass ein bewegungsfreudiger Lebensstil in jungen Jahren einen positiven Einfluss auf das Körpergewicht sowie das Skelett- und Muskelsystem hat. Hinzu kommt: Auch die psychischen und psychomotorischen Effekte von Sport und Spiel sind kaum zu überschätzen. „Die kindliche Bewegungserfahrung und der Spaß an der Bewegung gehen nicht nur mit steigender körperlicher Leistungsfähigkeit einher, sondern auch mit dem Aufbau des Selbstbewusstseins“, unterstreicht Manz. Viele gute Gründe also, weshalb sich Eltern für einen körperlich aktiven Alltag bei ihren Sprösslingen stark machen sollten. Tipps und Anregungen, wie Kinder in ihrer Freizeit zu mehr Sport und Bewegung motiviert werden können, gibt z. B. das von Experten konzipierte mehrsprachige Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de .

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