Brustkrebs bei Männern

München, 20. April 2011. Betroffene haben häufig mit Unverständnis zu kämpfen: Männer bekommen doch keinen Brustkrebs. Nach Schätzungen trifft es jedoch pro Jahr in Deutschland zwischen 230 und 500 Männer. Damit gehört Brustkrebs bei Männern zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Im Gegensatz zu Frauen wird Brustkrebs bei Männern eher spät diagnostiziert. Das hängt auch mit fehlendem Problembewusstsein zusammen, erklärt jameda Gesundheitsredakteurin Dr. Iris Hinneburg.

Krankheitsentstehung
Neben dem männlichen Sexualhormon Testosteronproduzieren gesunde Männer auch geringe Mengen der weiblichen Geschlechtshormone, der Estrogene. Für die Entstehung von Brustkrebs bei Männern werden vor allem Verschiebungen des Hormongleichgewichts verantwortlich gemacht. Diese Verschiebungen können beispielsweise durch Hodenerkrankungen entstehen, aber auch durch sehr starkes Übergewicht oder Leberschäden.

Symptome
Aufmerksam werden sollten Männer, wenn sie Knoten oder andere Veränderungen in der Brust bemerken. Auch wenn die Brustwarze eingezogen oder länger entzündet ist oder Flüssigkeiten absondert, wird es Zeit für einen Arztbesuch. Wenn Lymphknoten in der Achselhöhle über längere Zeit vergrößert oder verhärtet sind, sollten ebenfalls die Alarmglocken läuten.

Zeitnah abklären
Solche Symptome sollten durch einen Arzt zeitnah abgeklärt werden. Erster Ansprechpartner für betroffene Männer ist der Hausarzt. Leider gibt es keine speziellen Fachärzte für Männer mit Brustkrebs, so dass die Patienten meist an Brustzentren in Frauenkliniken weiterbehandelt werden. Die weitere Diagnostik verläuft grundsätzlich wie bei Frauen: Mit Ultraschall und einer Mammographie kann die Veränderung beurteilt werden. Bei Verdacht auf einen Tumor schließt sich in der Regel eine Gewebeentnahme (Biopsie) an.

Mit Stahl, Strahl und Chemo
Wie bei Frauen kommen als Behandlungsoptionen auch bei Männern mit Brustkrebs Operation, Bestrahlung und Chemotherapie in Frage. Bei der Operation wird der Tumor so weit wie möglich entfernt. Da sich bei Männern im Bereich der Brust relativ wenig Fett- und Drüsengewebe befindet, ist eine brusterhaltende Operation häufig nicht möglich. Durch die Bestrahlung sollen Tumorzellen abgetötet werden, die bei der Operation nicht entfernt wurden. Die Chemotherapie trifft auch Krebszellen, die sich schon von dem ursprünglichen Tumor entfernt haben. Bei Männern wird auch häufig eine Anti-Hormontherapie durchgeführt, da die meisten Brustkrebszellen bei Männern durch die weiblichen Geschlechtshormone zum Wachstum angeregt werden.

Auffällig, aber ungefährlich: Gynäkomastie
Deutlich häufiger als zu Brustkrebs kommt es bei Männern zu einer gutartigen Vergrößerung der Brust. Dieses Phänomen bezeichnen Mediziner als Gynäkomastie. Sie kann durch Hormonschwankungen auftreten, wie sie beispielsweise in der Pubertät vorkommen. Aber auch bei älteren Männern kann es zu einer Gynäkomastie kommen. Daneben können auch langjähriger Alkoholkonsum oder bestimmte Medikamente die Brustschwellung begünstigen. Eine sehr häufige Ursache ist Übergewicht, da Körperfett nicht nur am Bauch, sondern auch im Bereich der Brust eingelagert werden kann. Im Zweifelsfall kann ein Besuch beim Hausarzt helfen, gutartige und bösartige Vergrößerungen der Brust zu unterscheiden.
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