Diagnose Angiom: Was Patienten aus Köln wissen sollten

Was ist ein Angiom und wie kann es in der Region Köln behandelt werden?

KÖLN. Wenn Prof. Dr. med. Veit Braun vom Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen seinen Patienten erklärt, worum es sich bei einem Angiom handelt, bemüht er gerne das Bild von einem „Kurzschluss.“ Denn durch die Gefäßmissbildung kommt es zu einem direkten Übergang von Blut aus einer Arterie in eine Vene. Durch das Angiom entsteht also – ähnlich wie bei einem Kurzschluss – eine Verbindung der vom Herzen wegführenden Gefäße mit den zum Herzen hinführenden. Das Angiom, das auch als arteriovenöse Malformation bezeichnet wird, kann aus mehreren anormalen Blutgefäßen bestehen. Etwa 0,01 Prozent bis 0,5 Prozent der Bevölkerung sind von einem Angiom betroffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit entstehen Angiome durch Anlagestörungen in der Entwicklungsperiode vor der Geburt. Sie können im Gehirn oder Rückenmark vorkommen und dort zu unterschiedlichen Beschwerden führen.

Warum ist es wichtig, ein Angiom zu behandeln? Antworten für Patienten in Köln

Ist es immer notwendig, ein Angiom zu behandeln? Viele Angiome werden zufällig entdeckt und machen keine Beschwerden. „Ein Angiom kann aber auch zu Krampfanfällen, neurologischen Ausfällen oder in seltenen Fällen zu einer lebensbedrohlichen Angiom Blutung führen“, fasst Prof. Braun die Symptome zusammen. Bei einem zufällig entdeckten Angiom hängt es von vielen Faktoren ab (Größe, Lokalisation, Alter des Patienten), ob überhaupt eine Behandlung nötig ist. Nach der ARUBA Studie[1] kann es durchaus die beste Option sein, abzuwarten und keine spezifische Behandlung durchzuführen. Bei einer Angiom Blutung hingegen geht es zunächst darum, den oft lebensbedrohlichen Gesundheitszustand zu stabilisieren. Dazu kann auch eine Operation notwendig sein. Wichtig ist, das Angiom exakt über Bildgebung wie MRT, CT und Angiografie zu erfassen, um die weitere Behandlung gut zu planen zu können. Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling greifen die Neurochirurgen im Team von Chefarzt Prof. Dr. med. Veit Braun auf einen modernen Hybrid-OP zurück, in dem Eingriffe besonders gut geplant und schonend für den Patienten durchgeführt werden können.

Am Diakonie Klinikum Jung-Stilling werden auch Patienten aus Köln mit Angiom behandelt

Ein Angiom kann das umgebende Hirngewebe chronisch reizen, weil die Durchblutung des umliegenden Gehirns durch den Kurzschluss verringert ist. Dies kann zu Krampfanfällen führen. Neurologisch kann sich das Angiom insbesondere bei einer Blutung je nach Lokalisation u.a. durch Lähmungen, Gefühls- und Sehstörungen, Schreib- und Lesestörungen bemerkbar machen. Auskunft über Form und Lage des Angioms gibt eine Angiographie, bei der die Hirngefäße mit Kontrastmittel sichtbar gemacht werden. „Ziel der individuellen Therapie ist immer, das Angiom komplett zu verschließen, sei es durch Operation, Verklebung von innen heraus, also Embolisation, durch Verödung oder durch Bestrahlung, oft auch in Kombination dieser Verfahren“, betont Prof. Braun, der im Diakonie Klinikum Jung-Stilling auch Patienten aus dem Raum Köln behandelt.

[1] Medical management with or without interventional therapy for unruptured brain arteriovenous malformations (ARUBA): a multicentre, non-blinded, randomised trial. In: The Lancet Volume 383, ISSUE 9917, P614-621, February 15, 2014

Professor Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt an der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Kopfoperationen wie bei Hirntumor, Aneurysma, Angiom oder Jannetta werden in hochmodernen Operationssälen mit 3D-Bildwandler, Neuronavigation, Fluoreszenz und Neuromonitoring durchgeführt. Das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie wird geboten. Das ärztliche Team der neurochirurgischen Abteilung innerhalb des Klinikums besteht aus 13 Mitarbeitern, von denen 6 Fachärzte für Neurochirurgie sind.

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