Milben, Staubläuse & Silberfischchen: Was tun bei Befall?

Sie sind winzig klein, in Gebäuden äußerst unbeliebt und ihre Aussagekraft wird viel zu häufig unterschätzt. Dabei sind Staubläuse, Silberfischchen und Co. wichtige Bioindikatoren und geben Sachverständigen mit biologischen Grundkenntnissen erste Anhaltspunkte für verdeckte, nicht sichtbare Schimmelschäden.

Feuchtigkeit in Gebäuden bringt ungewollte Artenvielfalt
Feuchtigkeit in Gebäuden, beispielsweise durch Leitungswasserschäden oder Kondensationsfeuchte im Winter, ist ein folgenschwerer Faktor für mikrobielle Aktivität mit Schimmelpilz- und Bakterienwachstum. Die durch die Feuchtigkeit entstehende Biomasse (Bakterien, Pilze und Algen) bildet eine ideale Nahrungsgrundlage für Kleinlebewesen wie Staubläuse, Silberfischchen oder Milben, weiß Dr. Gerhard Führer, Leiter des Sachverständigen-Instituts peridomus. Ebenso wie Schimmelpilze und Bakterien mögen sie es warm und feucht. Milben leben zusammen mit bestimmten Schimmelpilzarten und fressen Schimmelpilzbestandteile. Silberfischchen ernähren sich von Hausstaubmilben, Hautschuppen und Schimmelpilzen. Staubläuse gelten als regelrechte „Schimmelfresser“. Bei Innenraumuntersuchungen sind sie ein eindeutiger Anzeiger von erhöhter Feuchte und Schimmelpilzwachstum in Wohnräumen. „Große Vorkommen von Staubläusen weisen in Neubauten auf ein „großes“ Feuchteproblem hin“, informiert der Experte.

Da Wasser gemäß der physikalischen Gesetzmäßigkeiten nach unten fließt, befindet sich der Feuchteschaden und der damit verbundene Schimmelbefall meist in der nicht einsehbaren Dämmebene von Fußbodenaufbauten. Ebenfalls nicht einsehbar und häufig betroffen sind Dachkonstruktionen. Hier können beispielsweise Leckstellen in der Luftdichtheitsschicht, zu hohe Feuchtigkeit der eingebauten Materialien oder schlichtweg die mangelhafte Koordination der Bauschaffenden die Gründe sein. Betroffen sind sowohl Neubauten als auch Gebäude im Bestand. Wobei sichtbare Schimmelbesiedelungen in Gebäuden in der Regel nur die „Spitze des Eisberges“ sind.

Zwar lässt sich durch den Entzug von Feuchtigkeit eine Vielzahl der unliebsamen Mitbewohner auch ohne den Einsatz von Bioziden zumindest zeitweise vertreiben, dennoch muss der dem Befall zugrunde liegende Schimmelschaden fachgerecht saniert werden. Hierfür sollten im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge möglichst alle Schimmelpilzbestandteile aus den Wohnräumen entfernt werden. Dazu gehören u. a. auch die molekularen Pilzstrukturen (Zellwandbausteine, Toxine), Gerüche und allergener Milbenkot.

Nicht sichtbare Schimmelschäden erkennen
Für den Nachweis von Schimmel in Innenräumen gibt es kein direktanzeigendes technisches Gerät. Vergleichbar einem Drogen-, Lawinen- oder Sprengstoffsuchhund kann jedoch ein gut geschulter Schimmelspürhund durch seinen Geruchssinn verdeckte, nicht sichtbare Schimmelschäden in Gebäuden zerstörungsfrei und kostengünstig aufspüren. Hierzu wurden in den letzten Jahren bei vielzähligen und vielfältigen Projekten in Kindergärten, Schulen, Wohnhäusern sowie in Büro- und Wohnkomplexen wertvolle Erfahrungen gesammelt, die die Wirkungsweise des „Messinstruments Schimmelspürhund“ eindeutig belegen.

Das Ökosystem Schimmel verstehen
Schimmel in Gebäuden ist mehr als „nur Schimmel“. Es ist ein komplexes und für viele nur schwer verständliches belebtes System. Durch Feuchte entsteht im Haus ein neues Ökosystem. Nach einer Erstbesiedlung mit bereits gesundheitlich relevanten Mikroorganismen werden höhere Lebewesen regelrecht angelockt. Deren Ausscheidungen, sowie die Abbau- und Stoffwechselprodukte der eigentlichen Schimmelpilze können zu massiven gesundheitlichen Auswirkungen für die Raumnutzer führen. Die Veränderungen durch einen Schimmelschaden in einer Wohnung sind gravierend und werden dennoch häufig von Sanierungsunternehmen und vermeintlichen Experten unterschätzt oder verharmlost. Falschsanierungen und unvollständige Sanierungen gehören bundesweit zur Tagesordnung und ziehen kostenintensive Folgesanierungen nach sich. Begünstigt werden diese Schimmelschäden durch die heute üblichen schnellen Bauweisen ohne ausreichende Trocknungszeit, unqualifizierte Praktiken der Bauschaffenden, Wasserschäden, mangelndes Feuchtemanagement und vieles mehr.

Was genau unter dem „System Schimmel“ in Gebäuden zu verstehen ist und welche Mechanismen hier ineinandergreifen, erläutern Dr. Gerhard Führer und Dr. Sonja Stahl, beide vom Sachverständigen-Institut peridomus, in ihrem Fachartikel „Ökosystem Haus – Das System „Schimmel“ in Gebäuden“. Publiziert wurde der Beitrag in der renommierten Fachzeitschrift „BiuZ – Biologie in unserer Zeit“. Auf peridomus.de steht er ab sofort kostenlos zum Download zur Verfügung. Wertvolles Wissen für alle, die direkt betroffen sind und bereits ein Sanierungsunternehmen beauftragt haben, oder erst die Vermutung hegen, dass ein Schimmelproblem vorliegen könnte.

Zum Download:
Ökosystem Haus – Das System „Schimmel“ in Gebäuden

Im Jahr 1993 wurde das peridomus Institut Dr. Führer von Dr. rer. nat. Gerhard Führer, öffentlich bestellter und vereidigter (ö. b. u. v.) Sachverständiger für Schadstoffe in Innenräumen, gegründet. Das Institut führt bundesweit Innenraumchecks zur Klärung und Vermeidung von gebäudebedingten Erkrankungen durch. Vor dem Hintergrund neuester naturwissenschaftlicher und medizinischer Erkenntnisse erfolgt dabei eine chemisch-analytische und mikrobiologische Bestandsaufnahme von Wohnungen und Häusern, Büroräumen, gewerblichen und öffentlichen Gebäuden wie Verwaltungen, Schulen und Kindergärten. Im Rahmen der Sachverständigentätigkeiten werden Lösungen für sach- und fachgerechte Sanierungen aufgezeigt.

Gerhard Führer ist Ehrenprofessor der Donau-Universität Krems (Österreich) und Lehrbeauftragter, u. a. an der Hochschulze Mainz, Fachbereich Technik sowie Organisator von Fachkongressen und Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Schadstoffe in Innenräumen. Er ist Herausgeber der Loseblattsammlung „Schimmelbildung in Gebäuden“, Buchautor von „Schimmel und andere Schadfaktoren am Bau“ (Führer/Kober) sowie Autor verschiedener Fachpublikationen. Zudem ist Führer Inhaber mehrerer Europapatente zu Untersuchungs- und Sanierungsverfahren.

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Bildquelle: Sachverständigen-Institut peridomus