Reputation: Wie sich der gute Ruf im Internet schützen lässt

Die Risiken des Datenschutzes sind dem Gros der Deutschen zwar bekannt, doch die meisten verhalten sich nicht entsprechend, wie eine aktuelle Allensbach-Studie belegt. Der Deutsche Knigge-Rat warnt daher vor dem Verlust und dem Missbrauch persönliche

Reputation: Wie sich der gute Ruf im Internet schützen lässt

Rainer Wälde ist der Vorsitzende des Deutschen Knigge-Rats.

Die meisten Online-User sind im Umgang mit persönlichen Daten und Fotos im Web arglos und negieren mögliche Gefahren für ihr öffentliches Image. Dabei wissen sie: Das Internet vergisst nichts. Die Angst vor dem Missbrauch von Daten und Bildern ist zwar verbreitet, trotzdem geben viele Deutsche nach wie vor unnötig viel von sich und anderen im Internet preis.

Diese Befunde einer jüngst vorgestellten Studie des Institut für Demoskopie Allensbach haben den Deutschen Knigge-Rat veranlasst, Empfehlungen zu formulieren, wie jeder die eigene Reputation und den Ruf von Freunden wie Bekannten, etwa in sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Co., schützen kann und sollte.

„Die Reputation eines Menschen ist ein so wertvolles Gut, das sich auch in der digitalen Welt zu schützen lohnt“, erklärt Rainer Wälde. Schließlich kann sich Datenmissbrauch und Rufschädigung sehr negativ auf das berufliche wie private Leben einer Person auswirken. Der Vorsitzende des Deutschen Knigge-Rat hat daher zehn konkrete, leicht umsetzbare Tipps erarbeitet, die diejenigen beherzigen sollten, die im sozialen Web unterwegs sind. Seine Empfehlungen lauten:

1. Wählen Sie Ihre Online-Freunde sorgsam aus.
Prüfen Sie sorgfältig, ob Sie die Personen wirklich kennen, denen Sie Einblick in Ihr Privatleben gewähren. Falls Sie in den sozialen Netzwerken unbekannte Personen ablehnen, sollten Sie dies auch kurz in einer vertraulichen Nachricht mitteilen.

2. Überprüfen Sie genau, wie viel Privates Sie posten wollen.
Die digitalen Spuren, die Sie hinterlassen, werden in der Regel langfristig gespeichert.

3. Nutzen Sie aktiv die Sicherheitseinstellungen.
Entscheiden Sie bei jedem Eintrag, ob er öffentlich sichtbar oder nur für den engsten Freundeskreis bestimmt ist.

4. Verwenden Sie nur Bilder, die Ihnen gehören.
Nutzen Sie nur Fotos, die Sie selbst aufgenommen haben oder deren Nutzungsrechte Sie wirklich besitzen.

5. Fragen Sie die abgebildeten Personen, ob sie online erscheinen möchten.
Bereits vor der Aufnahme sollten Sie klären, ob das Foto in einem sozialen Netzwerk erscheinen darf.

6. Nutzen Sie regelmäßig Suchmaschinen, um Ihre digitalen Spuren zu prüfen.
Überprüfen Sie, ob Ihre Beiträge in sozialen Netzwerken auch online angezeigt werden. Falls andere Personen unberechtigt Ihren Namen verwenden, sollten Sie diese bei berechtigter Kritik zur Löschung des Beitrags auffordern.

7. Vermeiden Sie auch online Klatsch und Tratsch.
Etliche Behauptungen, die Sie über andere Menschen verbreiten, kommen häufig wie ein Bumerang auf Sie zurück.

8. Achten Sie auf wertschätzende Kommentare, die andere nicht herabsetzen.
Stellen Sie keine „Freunde“ an den digitalen Pranger. Überprüfen Sie vor dem Posten, ob der Inhalt positiv formuliert ist. Wer sich auf Kosten anderer aufwertet, wird vom Freundeskreis häufig abgewertet.

9. Wenn Sie als Firmenmitarbeiter posten, sollte dies auch erkennbar sein.
Offenbaren Sie Ihre Rolle, falls Sie in sozialen Netzwerken beruflich aktiv sind und für Ihr eigenes Unternehmen Partei ergreifen oder Werbung machen.

10. Beteiligen Sie sich nicht an Shitstorms
Wut und Ärger kennt jeder, doch das beliebte „Bashing“ von Firmen und öffentlichen Personen kann im Zweifel auch Ihren guten Ruf beschädigen. Verzichten Sie auf „Rachefeldzüge“, sie fördern Ihr persönliches Image nicht.

„Ein guter Ruf ist Goldes Wert“ – dieses alte Sprichwort hat nach Überzeugung von Rainer Wälde auch im digitalen Zeitalter Gültigkeit. „Nicht zuletzt Arbeitgeber machen sich mithilfe des Internets ein umfassendes Bild von einer Person“, äußert der Knigge-Rat-Vorsitzende. Aus eigenem Interesse und aus Verantwortung gegenüber anderen sei es daher wichtig, diese Empfehlungen zu beachten.

Die 10 Tipps finden Sie auch im Web

Der Deutsche Knigge-Rat setzt sich aus unabhängigen, ehrenamtlich tätigen Experten aus Wirtschaft, Bildung und Kultur zusammen. Prominentes Gründungsmitglied war Moritz Freiherr Knigge, ein Nachfahre des berühmten Adolph Freiherr Knigge. Gemeinsam setzen sich die Mitglieder für eine Renaissance der Werte ein. Dazu setzen sie sich visionär, praktisch, ideell und kontrovers mit neuen Trends, Ideen und Fragestellungen zu zeitgemäßen Umgangsformen auseinander. Der Deutsche Knigge-Rat erstellt regelmäßig Presseinformationen, um Empfehlungen für den Umgang miteinander und Bürgerinnen wie Bürgern Orientierung zu geben. Zudem werden Fachbeiträge veröffentlicht und Experten für Gastvorträge vermittelt.

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