Über hundert Kundentests

Lowcost-Robotik: Gelenkbaukasten jetzt verkaufsfertig
Über hundert Kundentests

Vor zwei Jahren hatte Kunststofftechnik-Spezialist igus GmbH, Köln, völlig neuartige „robolink“-Mehrachsgelenke für humanoide Roboter und Leichtbau-Automation vorgestellt. Jetzt ist ein kompletter Baukasten ab Werk lieferbar, inklusive neunzehn Neuheiten. Die reichen von abrieb- und hoch zugfesten Seilzügen über Antriebseinheiten bis hin zum Zubehör für das Befestigen der elastischen Roboterarme und das Führen der Seile in den Armen. Überdies wurde „robolink“ jetzt mit dem renommierten „iF product design award 2011“ ausgezeichnet.

Der „robolink“-Gelenkbaukasten für Lowcost-Automation ermöglicht auf einfache Art viele gestalterische Freiheiten. Die bewegten Massen werden dazu so gering wie möglich gehalten. Dafür sind die Antriebe und das Steuerungsmodul vom Bewegungsmechanismus und den Werkzeugen (z.B. Greifer, Hände, Saugnäpfe) entkoppelt. Herzstück des Baukastens bilden die leichten, wartungs- und korrosionsfreien Gelenke mit tribologisch optimierten Kunststofflagern, die über Seile angetrieben werden und frei rotieren und schwenken können. Die Elastizität, die Leichtigkeit und die Möglichkeit des zentralen Antriebs sind eine echte Neuheit auf dem Gebiet der Lowcost-Robotic, so das Unternehmen.

120 Mehrachsgelenke, auf Wunsch mit Sensorik
Dem seit Jahresanfang verkaufsfertigen Produkt – es gibt bereits erste Bestellungen – war ein im Internet öffentlicher Entwicklungsprozess mit Kundenberichten vorausgegangen. Seit Dezember 2009 hatte igus Betatestern kostenlose Prototypen zur Verfügung gestellt, um die Fortentwicklung von „robolink“ hin zur Serienproduktion auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten abzustimmen. Allein im Jahr 2010 verzeichneten die Kölner rund 450 Anfragen aus über zehn Ländern, weit über 50 Prozent von Unternehmen, ein gutes Drittel von Forschungsinstituten, der Rest von Privatkonstrukteuren. Über hundert Betatester erhielten rund 120 Mehrachsgelenke, ein Fünftel davon inklusive igus-eigener Winkelsensorik. Egal in welcher Stellung sich das Kunststoff-Gelenk gerade befindet, kann dabei mit einer Winkelgenauigkeit von 0,07 ° schnell und präzise die nächste Position angefahren werden.

Mobile Roboter, Medizintechnik und Animatronics
Bereits die Betatester-Anwendungen aus 2010 sind mannigfaltig, wie igus auf der Hannover-Messe und zuvor auf der „Industrial Convention on Biomimetics“ im März in Berlin berichtete. Sie reichen von maritimen Robotern – Unterwasserfahrzeugen – mit „robolink“ als Antriebskonzept über mobile Roboter zu Boden, etwa zum Handling von kontaminierten Materialien oder zur Sprengstoffsuche, bis hin zu humanoiden Showrobotern, zum Beispiel in Museen, oder Assistenzsystemen für die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen. Weitere Anwendungen liegen u.a. in der Medizintechnik, etwa im Dentalbereich, sowie im Bereich Animatronics und in der Kameraführung in allen Variationen (Fertigungsüberwachung, Kanalinspektion).

Neu: „iglidur J“ für verschleißfeste Seilzüge
Neu präsentierte igus Seilzüge mit flexiblen Außenzügen aus Aluminium und dem Hochleistungspolymer „iglidur J“, mit denen die Mehrachsgelenke bewegt werden. Dieser Werkstoff verbindet niedrige Reibwerte mit extrem hoher Lebensdauer. Die neuen Seilzüge ermöglichen extrem kleine Biegeradien und dauerhaft hoch flexible Bewegungen. „iglidur J“ kommt bei „robolink“ an allen Stellen zum Einsatz, wo permanente Relativbewegungen stattfinden. Die Kugeln in den Seilzughüllen sind daraus gefertigt, die Laufflächen der Seilrollen und, natürlich, die Gleitlager im Innern der Gelenke. Völlig neu zeigte igus in Hannover erstmalig auch eine reine Kunststoffversion der Bowdenzüge.

Neu: Innenaufteilungen und Umlenkungen
Weiter präsentierten die Kölner auf mechanischer Seite umfangreiches neues Zubehör zum Befestigen der Roboterarme und zum Führen der Seile in den Armen. Dazu gehören u.a. Flanschwellenböcke zur Befestigung der Arme, Innenaufteilungen zum sortierten Führen der Antriebsseile und Datenleitungen, einen Seilspanner zum einfachen Nachspannen des Systems sowie ein Seilrollenprogramm für Umlenkungen.

Neu: Antriebseinheiten und Prototyp einer Steuerungssoftware
Auf elektrotechnischer Seite stellte igus optional jetzt platzsparende Antriebseinheiten (unterschiedliche Leistungsklassen) für alle Freiheitsgrade vor mit vier Antriebsmotoren und einem Gehäuse, inklusive Seilumlenkungen und Führungen. Für den Anschluss an das „robolink“-System wurde neu eine individuell konfigurierbare Antriebsscheibe entwickelt. Diese können Anwender an die unterschiedlichsten Motor- oder Getriebewellen befestigen, um daran dann die verschleißfesten Seile anzuschließen. Schließlich zeigt igus jetzt ebenfalls optional den Prototypen einer einfachen Steuerungssoftware, mit der sich alle Bewegungen eines 4-Achs-Gelenkarms intuitiv programmieren und speichern lassen.
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